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The Giant Pandas are back!

Die ganze Stadt ist tapeziert mit Werbeplakaten und zur Primetime läuft sogar auf dem lokalen TV Sender NBC San Diego ein überlanger Spot! Die Pandas sind zurück und es sind nicht einfach irgendwelche Pandas, sondern Riesenpandas! Wir sind schon voll  im Sog des ganzen Medienwirbels  und machen uns direkt auf in den San Diego Zoo!

Der San Diego Zoo ist weltberühmt und zentral gelegen im Herzen vom schönen Balboa Park, welcher eine Attraktion für sich selbst ist! Wenn man TripAdvisor glaubt, ist der Zoo seit anfangs 90er Jahre einer der schönsten Zoos weltweit. Mit rund 4 Mio. Besuchern pro Jahr, ist er der meistbesuchte Zoo in den USA und auch eine Top Sehenswürdigkeit in San Diego.

 

Genau 1 x waren wir bisher im San Diego Zoo, das war im Jahr 2014. Damals fanden wir’s ok aber auch nicht mehr. Viel mehr angetan hatte es uns der Zoo-Ableger «Safari Park» in Escondido. Was damals schon cool war, gegen einen fairen Aufpreis konnte man das Einzelticket in eine Jahreskarte upgraden. Bereits ab dem 2. Zoobesucht lohnte sich das. Das ist heute noch immer so und die Dame an der Kasse hat sogar noch unsere erste Mitgliedschaft, welche wir im 2014 abgeschlossen hatten, gefunden. Sie hat gesagt, wir seien damit sogenannte «rejoiner» und profitieren von der Vergünstigung für Abonnementsverlängerungen. Etwas baff freuen wir uns und zücken die Karte um zu bezahlen. Ab sofort sind wir also für ein Jahr stolze «Wildlife Protectors» mit eigener Mitgliederkarte!

 

Die Fläche des Zoos hat etwa die Grösse von 60 Fussballfeldern und ist wunderschön in eine hügelige Landschaft eingebettet. Um einen optimalen Überblick zu erhalten, machen wir zuerst eine 30minütige Rundfahrt auf dem Doppeldecker-Bus. Der Guide erzählt viele spannende Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Tierarten und gibt Tipps, wie der Zoo am besten zu Fuss erkundet werden kann. Nach der Bus-Tour laufen wir los: Löwen und Giraffen und Eisbären... und Elefanten... und Koalas... und Affen..., ach ja unzählige Vogelarten.... und so viele mehr! Fast 4'000 Tiere leben im San Diego Zoo. Die ganze Anlage ist absolut spektakulär. Es sind nicht nur die Tiere, welche uns begeistern. Auch Fauna und Flora sind grandios. Kein Wunder, der Zoo ist gleichzeitig auch ein Botanischer Garten.

 

It’s heating up! Mittlerweile haben wir satte 31 Grad im Schatten und 80% Luftfeuchtigkeit. Zum Glück habe ich im Zoo Zürich kürzlich noch mit Simone und den Kids ein Hitzetraining absolviert! Der Schweiss vermischt sich allmählich mit der Sonnencreme und wir fühlen uns nicht mehr ganz so fresh. Zusätzlich kickt auch noch der Jetlag rein! Wir brauchen eine Pause, Lunch und ein eisgekühltes Getränk!

 

Hatten wir nicht noch eine Pendenz? Genau, das Highlight! Die Giant Pandas müssen wir unbedingt noch besuchen! Auf dem Plan checken wir, wo wir hin müssen und direkt daneben steht die Frage: Haben Sie Ihr Zeitfenster für den Besuch der Giant Pandas reserviert? Hä? Nope! Wir laufen trotzdem mal hin.

Schon von weitem sehen wir, wo der Bär tanzt. Wie an einem Konzert, ist vor der Panda-Anlage alles abgesperrt. Alle drei Meter steht ein Zoomitarbeiter und beantwortet Fragen und weist die Besucher ein. Es hat einen Eingang für diejenigen mit Reservation und einen für alle anderen, aka wir! Wir haben Glück und sind nach 15 Minuten Wartezeit dran. Anscheinend ist 2 h anstehen keine Seltenheit. Nie im Leben hätten wir das mitgemacht! Im Schneckentempo geht’s vorwärts zur ersten Station. Pflichtfotoshooting für alle Besucher! Nein wir wollen nicht! Doch ihr müsst – alle müssen! So stehen wir verschwitzt mit knallroter Birne vor der Kamera und lachen auf Kommando und sehen aus...ich wills mir gar nicht vorstellen. Ob wir das Bild kaufen möchten? Nein danke!

 

Jetzt kommen wir in die Einerreihe-Zone und dann direkt zum Gehege des Giant Panda Weibchens Xin Bao. Der Name bedeutet "kostbarer Schatz des Wohlstands und der Fülle". Gemäss Beschreibung der Zoomitarbeiterin ist sie am einfachsten an ihrem grossen, runden Gesicht und ihren grossen, flauschigen Ohren zu erkennen. Randnotiz: Xin Bao ist alleine im Gehege, daher keine Verwechslungsgefahr und wir sehen immerhin den rechten Fuss vom Felsen runterhängen. Sie hat nicht so gern heiss und macht gerade Siesta.

 

Weiter geht’s zum Gehege von Yun Chuan. Er ist ein fünfjähriges Männchen und ebenfalls alleine im Gehege. Äh nein falsch, er ist gerade gar nicht im Gehege. Da er heute bereits sämtlichen Bambus aufgefressen hat, muss Nachschub bereitgestellt werden. Giant Pandas fressen anscheinend nur Bambus, davon 9 – 18 kg pro Tag und sonst nichts. Eigentlich dürften wir gemäss Regeln nicht stehen bleiben, der ganze Besucherzug wir aber angehalten. Wir dürfen in Poleposition warten, bis Yun Chuan zurück ist. Durch den Lautsprecher wird informiert, dass es zwischen 15 und 60 Minuten dauern könne, bis der Panda wieder im Gehege ist. Es lasse sich hin und wieder etwas mehr Zeit. 15 Minuten geben wir dem Kerl und dann geht’s für uns ab nachhause! Es dauert nicht mal 5 Minuten und dann ist er zurück. Freudentaumel, Entzückungsrufe und ein Hauch von Hysterie! Crazy, ich kann’s nicht anders sagen. Schnell noch ein richtig schlechtes, verspiegeltes Foto geknipst und dann geht’s schon raus.  

 

Wieso der ganze Panda-Hype?

Der Giant Panda ist das Nationaltier von China. Sämtliche Zoo-Tiere sind von den Chinesen an andere Länder nur ausgeliehen und können jederzeit von der Regierung zurückbeordert werden. Nachdem im November 2023 die Tiere des Atlanta Zoo zurück nach China mussten (die zwei Nationen hatten sich diplomatisch etwas aneinander gerieben), wohnen neu zwei Giant Pandas in San Diego, was frenetisch gefeiert wird! Von dieser bedrohten Art leben weltweit noch 1'600 Tiere.

 

 

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