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A walk in the park!

Nur 20 Meilen nördlich von Downtown San Diego liegt das malerische Torrey Pines State Natural Reserve. Da fahren wir heute hin, um die grandiosen Küstenwege zu erkunden. Zuerst frühstücken wir aber ausgiebig, denn in den Park dürfen wir kein Essen mitbringen. Nur Wasser ist als Proviant erlaubt. Nicht das vom dem Chörnlibrötli noch etwas runterfällt und plötzlich ungewollt ein Weizenfeld an der Küste von La Jolla wächst!

Wir sitzen bei uns um die Ecke im Restaurant «California Breakfast Republic». Diese Kette ist in Südkalifornien ein Top-Spot, wenn es um Frühstück geht. Auf der Karte stehen unter anderem wunderbare Dishes wie Oreo-Pancakes, Shrimp & Grits, Mr. Presley French Toast, Harvest Omlet, Breakfast Hot-Dogs, Egg Benedicts, Pineapple Upside down. H-P bestellt eine Granola Bowl und ich Scrambled Eggs mit Breakfast Potatoes und Avocado. Ich liebe gekochtes Frühstück. Auswärts frühstücken gehen, ist sicher etwas, was ich in der Schweiz vermissen werde.

 

Die Treckingschuhe haben wir angeschnallt und am Eingang des Parks die USD 15 Entry Fee bezahlt. Auf dem Weg zum Parkplatz wird nochmals klar darauf hingewiesen, dass keine Esswaren mitgenommen werden dürfen. Die Bussen, welche bei Nichteinhalten zur Anwendung kommen sind hoch. Es ist ihnen ernst. Ach ja, rauchen ist auch verboten und der Hund darf auch nicht mit! Eine weitere Regel: Mit dem Velo darf man die ganze Hügelkette auf der Autostrasse rauf fahren aber nicht wieder runter. Ich habe bis jetzt nicht verstanden wieso, bin ja aber auch nicht mit dem Velo hier.

 

In diesem Wandergebiet gefällt mir besonders, dass es so viele unterschiedliche Wege gibt, dass hier wirklich jeder laufen gehen kann. Völlig egal ob man top fit ist oder nicht. Hier kann man einen kurzen Spaziergang machen oder den ganzen Tag wandern. Bei jeder Abzweigung kann man wählen, ob man horizontal weiterläuft oder weiter runter Richtung Küste absteigt. Ganz zuoberst auf dem Plateau hat es sogar rollstuhlgängige Wege. Demensprechend sehen wir auch Wanderer von ganz jung bis älter und bezüglich Ausrüstung ebenfalls sehr unterschiedlich, von Sandalen bist top Wander-Equipment für eine mehrtätige Expedition. Sandalen sind eine eher doofe Idee, denn hier hat es u.a. auch Klapperschlangen. Da bin ich froh um meine soliden Treckingschuhe! ....und laufe wieder in meinem antrainierten Stampf-Gang, damit ich auch ja keine Schlange sehe!

 

Schon nach 30 Minuten muss ich das erste Mal Sonnencreme im Gesicht sowie an Armen und Beinen nachschmieren. Es ist November und die Sonne brennt ganz ordentlich. Wir merken es zwar fast nicht, da uns eine sehr angenehme Briese um die Nase weht. Einmal mehr sind wir sprachlos ab der Schönheit der Kalifornischen Küste. 

 

Naturliebhaber, die San Diego besuchen, müssen Torrey Pines unbedingt auf ihre Liste der wichtigsten Sehenswürdigkeiten setzen. Wir sehen brechende Wellen mit schaumigen weissen Kappen, haben grandiose Aussicht auf die Klippen und die endlose Weite des dunkelblauen Pazifiks. 

 

Auf der Route überqueren wir rot-braune Hügel, laufen auf windigen Wegen, krackseln ein wenig über orange Felsen, riechen die erdigen Düfte der Kiefern und machen Pause auf diversen perfekt gelegenen Bänkli. Wir bestaunen die Heimat von Vögeln, Insekten, kriechenden Viechern aller Art und eben die berühmten Torrey Pines (übersetzt Torrey Kiefer, Lat. Pinus torreyana). Auch riesige Kakteen gibt es überall zu sehen und H-P sieht mit seinem Fernglas tatsächlich Wale. Ich leider nicht, ich laufe genau dann etwas weiter hinten, da ich noch einige Pflanzen näher inspizieren will.

 

Am späteren Nachmittag knurren unsere Mägen und die Batterien sind auch leer. Genauso wie die Wasserflaschen. Darum fahren wir nachhause und holen zum Znacht bei «Nick the Greek» delicious griechisches Essen. Auf dem Nachhauseweg sehen wir auch noch, dass aktuell wieder ein riesiges Kreuzfahrtschiff am Cruise Terminal angelegt hat. Die 330 m lange vor 2 Jahren gewasserte Discovery Princess ist da! 3'660 Gäste und 1'346 Besatzungsmitglieder – Welcome to San Diego! Übrigens: Ihre Maximalgeschwindigkeit ist rund 40 km/h. Das ist die Hälfte der Maximalgeschwindigkeit der USS Montgomery!  ;-) 

 

P.S. Ich wurde gefragt, ob ich noch etwas zur Präsidenten Wahl blogge. Nope! Wir haben die ganze Wahlnacht geschaut.  Die Amerikaner:innen haben gewählt und kriegen das was die Mehrheit will. Was nicht heisst, dass ich keine Meinung habe, gebe diese gerne im persönlichen Gespräch preis. Nur soviel: Kalifornien und auch San Diego haben "blau" gewählt. Es gab am Tag danach keinerlei Demonstrationen oder Ausschreitungen. Die kalifornische Regierung versucht aktuell auszuloten, in welchem Ausmass es möglich ist, Vorgaben aus Washington gegenzuhalten, um eine möglichst hohe Autonomität zu erhalten. 

 

 

A

 

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