
5 Museen und Galerien hatten wir uns im Vorfeld rausgesucht. Jetzt sind wir so richtig im Clinch – schaffen wir es überhaupt noch in eine? Das Wetter lässt kaum Raum für Indoor-Aktivitäten. Doch Moment mal! Hä? Was ist denn das?
Wir treten um 09:00 Uhr aus der Hotellobby – und es giesst wie aus dem Nichts aus allen Kübeln. Ich lege den Rückwärtsgang ein und laufe zurück ins Hotel. Irgendwo muss er doch sein! Ich durchwühle den gesamten Rucksack und da ist er endlich: der Schirm. Also, Film vorspulen, zurück auf die Strasse – Schirm auf! Keine fünf Schritte weiter – und der Regen hört auf, als hätte jemand den Wasserhahn zugedreht.
Mit der U-Bahn fahren wir nach Chelsea – dem Zuhause des Chelsea FC (aka „The Blues“), vieler sehr gut betuchter Bewohner und der Saatchi Gallery. Für Letztere haben wir soeben online Tickets für eine Sonderausstellung gebucht.
Über 500 einzigartige Kunstwerke und Objekte sind ausgestellt – und alles dreht sich nur um ein einziges Thema: Flowers. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen und neun grosse Galerieräume. Sie zeigt grossformatige Installationen, Originalkunst, Fotografie, Mode und Grafikdesign – ein eindrucksvoller Rundgang durch den Einfluss von Blumen auf Kreativität und menschlichen Ausdruck. Die kräftigen Farben, die sich durch alle Räume ziehen, sind wie Balsam für die Seele. Die Galerie ist gut besucht, darunter viele Schüler, die eifrig skizzieren und beobachten.
Für einen echten Wow-Moment sorgt die Installation „La Fleur Morte“ von Rebecca Louise Law: über 100’000 getrocknete Blumen verwandeln den Raum in eine pastellfarbene Traumlandschaft. Ein weiteres Highlight: eine digitale Installation des französischen Künstlers Miguel Chevalier, der einen Raum in einen interaktiven Garten verwandelt. Virtuelle Blumen und Pflanzen reagieren auf Bewegungen der Besucher – ein immersives Erlebnis, das fast magisch wirkt.
Die Sonne lockt uns wieder raus – wir laufen kreuz und quer durch Chelsea. Am Sloane Square prägen elegante Boutiquen, altehrwürdige Gebäude und stilvoll gekleidete Passanten das Bild. Hier spürt man den gehobenen, aber entspannten Charakter des Viertels. Die King’s Road zieht sich wie ein roter Faden durch Chelsea – einst Zentrum der Londoner Gegenkultur, heute ein Mix aus Designerläden, gemütlichen Cafés, Galerien und charmanten Interieur-Geschäften. Wir könnten stundenlang bummeln, schauen, uns treiben lassen.
Ein paar Schritte abseits der Hauptstrassen entdecken wir ruhige Seitengässchen mit pastellfarbenen Stadthäusern, gepflegten Vorgärten und klassischer georgianischer Architektur. Es wirkt fast dörflich – dabei sind wir mitten in London. Ein eigentliches Ziel haben wir nicht – bis uns auffällt, dass die Battersea Power Station fussläufig erreichbar ist. Wir nehmen also ein paar weitere Kilometer unter die Füsse, bis wir dort bei einem fantastischen Pasta-Lunch eine wohlverdiente Verschnaufpause einlegen.
Am späteren Nachmittag bringt uns das Uber Boat entspannt zurück zum Apartment. Um 19:15 Uhr treffen wir Tricia zum opulenten Sushi-Dinner – und geniessen einen wunderbaren Abend in Londons Hustle & Bustle.
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