
Das Wichtigste zuerst: Happy BDay, Mr W.! May your new year be filled with the kind of joy that makes you smile from ear to ear – and happiness that lasts all year long! ...und dafür, dass es Dir nicht zu wohl wird, sorge ich auch dieses Jahr gerne! Wohooo! Heute darfst du ganz alleine das Tagesprogramm bestimmen! Hmmm, vielleicht nehme ich mir doch ein klitzekleines Veto-Recht raus. Wer weiss, ob wir sonst nicht plötzlich kopfüber an der Tower Bridge hängen.
Es lohnt sich, mit dem Chef in der Kaffeepause nicht nur über’s Business zu sprechen! Einen Tag vor unserem London-Trip fragte mich Scott, ob wir in London bei Ottolenghi essen gehen. Otto wer?
Als Selina sagt: „Ahhhh, der hat gerade in Genf ein Restaurant eröffnet – ich habe ein Kochbuch von dem!“, spitze ich die Ohren. Auch bei Scott zuhause kocht Ottolenghi mit! Offensichtlich habe
ich eine Bildungslücke, denn als ich Ottolenghi auf Instagram ein Follow gebe, sehe ich: gefühlt alle, die ich kenne, folgen ihm schon längst.
Yotam Ottolenghi ist ein israelisch-britischer Koch, Gastronom und Autor, bekannt für seine innovative Küche, die Einflüsse aus dem Nahen Osten und dem Mittelmeerraum vereint. In London betreibt er mehrere Restaurants und Delis, die für ihre frischen Zutaten, kreativen Gerichte und einladende Atmosphäre gefeiert werden.
Nach einem ausgiebigen Morgenspaziergang starten wir den Tag mit einem Brunch. Wo? Bei Ottolenghi! In UK ist heute nicht nur H-Ps Geburtstag, sondern auch Muttertag – die Location ist entsprechend gut besucht, und wir sind froh um unsere Reservation. Unsere Geschmacksknospen explodieren: Wow, ist das Essen gut!
Kaffee, Shakshuka, Poached Eggs mit Labneh, Almond Croissant, Parmesan Pastry – und zum Abschluss ein Stück Geburtstags-Apfelkuchen. Jeder einzelne Geschmack ist perfekt abgestimmt. Der Service ist so aufmerksam und persönlich, wir wollen hier gar nicht mehr weg. Fantastisch! Danke für den sensationellen Tipp, Scott! Ich bin jetzt offiziell auch im Team Ottolenghi – ausgestattet mit Kochbuch und neuen Gewürzen!
So satt wie wir sind, brauchen wir dringend einen weiteren laaaaangen Spaziergang. Nächstes Ziel: das Quartier rund um die legendäre Brick Lane. Kaum eine Strasse in London ist so bunt, lebendig und geschichtsträchtig wie die Brick Lane im Osten der Stadt. Wer das echte, rohe und kreative London erleben will, sollte sich hier unbedingt Zeit nehmen – idealerweise an einem Sonntag (lucky us), wenn sich die Strassen mit Ständen, Künstler:innen, Musiker:innen und Foodies füllen.
Der Bahnhof High Street ist der perfekte Einstieg ins Herz von East London. Schon nach wenigen Schritten spüren wir die Atmosphäre: multikulturell, alternativ, ein wenig rau – aber mit einer ganz eigenen, anziehenden Energie. Die Mauern links und rechts sind mit Street Art bedeckt, darunter Werke von Banksy oder ROA. Aber nicht nur grosse Namen – Brick Lane ist ein offenes Atelier für Kreative aus aller Welt.
Während wir weiter schlendern, wechselt die Szenerie ständig: Vintage-Läden, Plattenläden, Second-Hand-Shops und Galerien reihen sich aneinander. Ein Paradies für Schatzsucher – man weiss nie, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet. Brick Lane ist kein Ort für Hochglanz und Perfektion – und genau das macht ihren Reiz aus. Hier pulsiert London in seiner ungeschönten, kreativen und weltoffenen Form. Der Kontrast zu gestern könnte kaum grösser sein.
Weiter geht’s Richtung Truman Brewery. Das ehemalige Brauereigelände wurde zu einem kreativen Zentrum umgebaut, mit Designerläden, Galerien, Pop-ups und wechselnden Ausstellungen. Uns dröhnt fetter Sound entgegen – wir denken schon, hier spielt gleich eine Band. Doch um die Ecke sitzt ein Musiker. Und der haut so richtig auf die Kacke! Holy sh… Mit den Füssen spielt er Schlagzeug, mit den Händen Gitarre, er nutzt eine Loop Station und singt, als gäbe es kein Morgen. Es fällt uns schwer, uns von der Musik zu lösen.
Gegen Mittag liegt der unwiderstehliche Duft von Gewürzen in der Luft. Brick Lane ist das kulinarische Zentrum der bangladeshi Community Londons – nicht umsonst nennt man sie auch die Curry Mile. Wir haben alles – nur keinen Hunger!
Nach 2 h zu Fuss durch East London, brauchen wir einen Szenenwechsel. Mit dem Bus fahren wir 15 Stationen bis Canary Wharf und von dort eine U-Bahnstation weiter zur Greenwich Peninsula, auch bekannt als das O2-Gelände. Bereits aus der Ferne ist die riesige Kuppel des O2 nicht zu übersehen. Ursprünglich als „Millennium Dome“ gebaut, ist das Gelände heute ein urbanes Erlebniszentrum mit Events, Kulinarik – und fantastischen Ausblicken.
Nur wenige Gehminuten entfernt erhebt sich die moderne Seilbahnstation. H-P will unbedingt in die Gondel – als Engadiner fühlt er sich da fast wie zuhause. Let’s go! Die Fahrt mit der Zehner-Gondel über die Themse gehört zu den unterschätzten Erlebnissen in London: ruhig, fast meditativ, mit einem 360-Grad-Panorama, das selbst Locals ins Staunen versetzt.
Unter uns gleitet das Wasser gemächlich vorbei, am Horizont ragt die Skyline von Canary Wharf auf. In der Ferne erkennen wir sogar The Shard. Die Fahrt dauert nur etwa zehn Minuten – aber die Aussicht ist grossartig, besonders bei so schönem Wetter wie heute. Auf der anderen Seite der Themse erwartet uns das sich rasant entwickelnde Royal Docks-Gebiet. Wir setzen uns in eine Beach Bar und geniessen einen frisch gezapften Cider. Wir haben mächtig Durst! Cheers!
Später erkunden wir auch noch diesen Stadtteil und staunen erneut über die unglaubliche Anzahl an Wohnungen. Einige Ecken hier wirken etwas spooky – aber es ist noch taghell, also kein Problem. Ab jetzt noch 2,5 km bis zur Anlegestelle des Uber-Boats, und dann geht’s zurück nach Bankside, das sich inzwischen schon fast wie unser Zuhause anfühlt.
Morgen fliegen wir wieder in unser echtes Zuhause. We had a blast. London, you are the coolest!
...wie ist wohl das Wetter in der Schweiz? Soll dort ja ziemlich unvorhersehbar sein! :-)
A
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