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Water, Glass & Skyline!

36’000 Personen pro Stunde! Das ist die Kapazität des öffentlichen Verkehrs, der Menschen von und nach Canary Wharf befördert. Eine unfassbare Zahl! Da fallen zwei Tourist*innen mehr heute kaum ins Gewicht. Und schon früher war das hier eine äusserst umtriebige Gegend: Das heutige Canary Wharf steht nämlich auf dem Gelände der früheren West India Docks, die im 19. Jahrhundert zu den geschäftigsten der Welt gehörten.

 

Wer London bereist, denkt oft zuerst an Big Ben, den Buckingham Palace oder die Tower Bridge. Doch abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten gibt es Orte, die ein ganz anderes Gesicht dieser Metropole zeigen – einer davon ist eben Canary Wharf. Der Name stammt übrigens nicht von Kanarienvögeln, sondern von der Canary Island Fruit Company, die hier einst Bananen und andere Waren von den Kanaren importierte. :-)

 

Schon bei der Ankunft mit der Jubilee Line spüren wir: Canary Wharf ist kein gewöhnlicher Stadtteil. Hochmoderne Wolkenkratzer ragen in den Himmel – allen voran das ikonische One Canada Square, das mit seiner pyramidenförmigen Spitze einst sogar das höchste Gebäude Grossbritanniens war. Die Architektur ist kühl, elegant – perfekt für Liebhaber*innen urbaner Ästhetik.

 

Was ebenfalls auffällt: Kein Fetzen Abfall liegt herum. Dieser Stadtteil ist viel sauberer als alle anderen. Das liegt daran, dass das Gebiet privat verwaltet wird – mit eigenem Sicherheitspersonal, Reinigungsteams und einer durchdachten Infrastruktur.

 

Rund 105’000 Menschen arbeiten in Canary Wharf – die meisten für Banken und Finanzdienstleister. Doch auch Medienhäuser, Techfirmen und Start-ups haben in den letzten Jahren Gefallen an diesem Ort gefunden. Wir befinden uns also mitten in einer der dynamischsten Drehscheiben der Welt. Voll cool!

 

In den vergangenen Jahren wurde auch im grossen Stil Wohnraum geschaffen – und es geht weiter. Ein imposantes Grossprojekt reiht sich ans nächste. Ein kürzlich fertiggestelltes Beispiel: die Überbauung Wood Wharf mit 3’300 neuen Wohnungen!

 

Wir spulen wieder etliche Kilometer ab und geniessen das weitläufige Quartier. Fast jeder Weg führt direkt am Wasser entlang, durch einen Park oder an kunstvoll gestalteten Wasserspielen vorbei. Hin und wieder gleitet eine imposante Yacht vorbei, und überall – wirklich überall – reflektiert die strahlende Sonne in den Glasfassaden. Und was wäre das Leben ohne Kunst? Das haben sich auch die Stadtentwickler*innen gedacht und über 100 Kunstwerke im gesamten Areal verteilt. Damit beherbergt Canary Wharf Londons grösste Sammlung öffentlicher Kunst im Freien. Höher, weiter, schöner!

 

Im London Museum Docklands tauchen wir in die Geschichte des Hafens ein. Schon das denkmalgeschützte georgianische Lagerhaus aus dem 19. Jahrhundert beeindruckt uns. Was hier in den florierenden Zeiten alles abging – das ist spannend, eindrücklich und teilweise schockierend zugleich. Kaum treten wir aus dem Museum, entdecken wir ein schwimmendes Plastik-Iglu: Eine fröhliche Gruppe lässt sich auf dem Kanal herumfahren – beim Fondue! Fantastisch! Als ein riesiges Gejohle losgeht, schauen auch wir von der Brücke ins Wasser und trauen unseren Augen kaum. Die Gruppe Jungs schlägt dem Kahn den Boden raus, die Menschenmenge applaudiert!

 

Canary Wharf ist definitiv nicht das typische London, das einem beim ersten Gedanken in den Sinn kommt – doch genau das macht seinen Reiz aus. Es ist ein Ort, an dem die Zukunft der Stadt sichtbar wird. Wer das moderne London erleben möchte, ist hier genau richtig.

 

Wir nehmen das Uber Boat zurück nach Bankside, gönnen uns den wohl besten Donut der Welt und lassen den Abend friedlich ausklingen. Wir sind fix und foxy - Beine hochlagern, please!

 

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